DSGVO in der Anwalts- und Steuerkanzlei (Definition und Bedeutung)

DSGVO in der Anwalts- und Steuerkanzlei

Die DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) hat seit ihrem Inkrafttreten im Mai 2018 große Auswirkungen auf die Art und Weise, wie Unternehmen, einschließlich Anwalts- und Steuerkanzleien, mit personenbezogenen Daten umgehen. Für diese Branchen ist der Datenschutz nicht nur eine rechtliche Anforderung, sondern auch ein essenzieller Bestandteil der Vertrauensbildung bei ihren Mandanten.

Was ist die DSGVO?

Die DSGVO ist eine Verordnung der Europäischen Union, die den Schutz von personenbezogenen Daten innerhalb der EU regelt. Sie zielt darauf ab, den Datenschutz für alle EU-Bürger zu vereinheitlichen und zu stärken. Dies beinhaltet die Regelungen zur Datenspeicherung, Verarbeitung und Übertragung. Unternehmen, die gegen diese Regelungen verstoßen, müssen mit hohen Bußgeldern rechnen.

Relevanz für Anwälte und Steuerberater

Anwälte und Steuerberater verarbeiten eine Vielzahl sensibler personenbezogener Daten. Dazu zählen unter anderem:

  • Persönliche Daten wie Namen, Adressen und Geburtsdaten
  • Finanzielle Informationen wie Kontodaten und Einkommensnachweise
  • Gesundheitsdaten im Zusammenhang mit bestimmten Rechtsfällen

Die DSGVO verlangt von diesen Berufsgruppen, dass sie die Daten ihrer Klienten systematisch schützen und eine klare Datenschutzpolitik verfolgen.

Datenschutzmaßnahmen in Kanzleien

Um den Anforderungen der DSGVO gerecht zu werden, sollten Anwalts- und Steuerkanzleien folgende Maßnahmen ergreifen:

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  • Erstellung eines Datenschutzkonzepts: Ein detailliertes Konzept sollte die Maßnahmen zur Einhaltung der DSGVO festlegen, inklusive Informationen zur Dateneingabe, -verarbeitung und -speicherung.
  • Schulung der Mitarbeitenden: Alle Mitarbeiter sollten regelmäßig zu Datenschutzbestimmungen und deren praktischer Umsetzung geschult werden.
  • Einwilligung einholen: Vor der Verarbeitung personenbezogener Daten muss die ausdrückliche Einwilligung der Mandanten eingeholt werden.

Umgang mit Datenpannen

Im Falle einer Datenpanne müssen Kanzleien unverzüglich handeln. Die DSGVO sieht vor, dass> Datenpannen binnen 72 Stunden den zuständigen Aufsichtsbehörden gemeldet werden müssen. Zudem sind die betroffenen Personen zu informieren, wenn die wahrscheinliche Gefährdung ihrer Rechte und Freiheiten besteht.

Fazit

Die DSGVO stellt Anwälte und Steuerberater vor viele Herausforderungen, bietet jedoch auch Chancen zur Verbesserung der Dienstleistungen und zur Stärkung des Vertrauens der Mandanten. Der verantwortungsvolle Umgang mit personenbezogenen Daten ist entscheidend für den langfristigen Erfolg in diesen Branchen.

Anschauliches Beispiel zum Thema: DSGVO in der Anwalts- und Steuerkanzlei

Ein Steuerberater, der die DSGVO in seiner Praxis ernst nimmt, führt regelmäßig Schulungen für seine Mitarbeiter durch, um sicherzustellen, dass alle sensiblen Mandantendaten geschützt und ordnungsgemäß verarbeitet werden. Er hat ein entsprechendes Datenschutzkonzept erstellt und dokumentiert jeden Schritt im Umgang mit personenbezogenen Daten. Als ein Mitarbeiter versehentlich eine E-Mail mit sensiblen Informationen an den falschen Empfänger sendet, kann der Steuerberater schnell reagieren, indem er den Vorfall innerhalb von 24 Stunden meldet und die betroffene Person über die Datenpanne informiert.

Durch solche proaktive Maßnahmen zeigt der Steuerberater nicht nur seine Compliance mit der DSGVO, sondern baut auch ein starkes Vertrauensverhältnis zu seinen Mandanten auf, was letztlich zu einer langfristigen Kundenbindung führt.

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