Sonderabschreibung für Mietwohnungsneubau (§ 7b EStG) (Definition und Bedeutung)

Sonderabschreibung für Mietwohnungsneubau (§ 7b EStG)

Die Sonderabschreibung für Mietwohnungsneubau (§ 7b EStG) stellt eine bedeutende Regelung im deutschen Steuerrecht dar, die Investoren und Vermietern von Neubauten erhebliche Steuererleichterungen bieten kann. Insbesondere betrifft dies die Herausforderung, in einem sich ständig verändernden Immobilienmarkt wettbewerbsfähig zu bleiben. In diesem Artikel geben wir Ihnen eine umfassende Übersicht über die Sonderabschreibung, ihre Voraussetzungen, Möglichkeiten und die steuerlichen Folgen.

Was ist die Sonderabschreibung für Mietwohnungsneubau?

Die Sonderabschreibung gemäß § 7b EStG ermöglicht es Bauherren und Investoren, ihre Kosten für den Neubau von Mietwohnungen schneller steuerlich geltend zu machen. Sie stellt eine ergänzende Möglichkeit zu den standardmäßigen Abschreibungen da und bietet dadurch einen finanziellen Anreiz, den Wohnungsbau in Deutschland zu fördern.

Voraussetzungen für die Sonderabschreibung

  • Nutzung als Mietwohnung: Die neu errichteten Wohnungen müssen nach Fertigstellung als Mietwohnungen genutzt werden.
  • Bestimmte Baujahre: Die Regelung gilt nur für Gebäude, die in einem bestimmten Zeitraum nach dem 31. Dezember 2018 bezugsfertig werden.
  • Maximaler Abschreibungsbetrag: Die Sonderabschreibung beträgt bis zu 5% der Baukosten des neuen Mietwohnungsgebäudes für einen Zeitraum von bis zu 4 Jahren.

Wie funktioniert die Sonderabschreibung?

Die Sonderabschreibung kann von Eigentümern geltend gemacht werden, die Mietwohnungen neu errichtet haben. Die Abschreibung kann neben der regulären linearen Abschreibung im ersten Jahr zusätzlich geltend gemacht werden. Das bedeutet, dass Bauherren bereits im Jahr der Fertigstellung von erhöhten steuerlichen Vorteilen profitieren können, was die Liquidität sowie die Rentabilität von Neubauprojekten erheblich steigert.

Steuerliche Folgen der Sonderabschreibung

Die Inanspruchnahme der Sonderabschreibung führt dazu, dass die jährliche Steuerlast der Vermieter signifikant reduziert werden kann. Dies kann im ersten Jahr der Nutzung zu einer spürbaren Entlastung der Finanzierungskosten führen. Es ist jedoch wichtig, dass die geltend gemachten Abschreibungen lückenlos dokumentiert und dem Finanzamt nachgewiesen werden müssen, um mögliche Nachfragen zu vermeiden.

Anschauliches Beispiel zum Thema: Sonderabschreibung für Mietwohnungsneubau

Nehmen wir an, Herr Müller hat ein Mehrfamilienhaus in Berlin errichtet, dessen Baukosten sich auf insgesamt 1.000.000 Euro belaufen. Da das Gebäude nach dem 31. Dezember 2018 fertiggestellt wurde und als Mietwohnung vermietet wird, kann er die Sonderabschreibung für Mietwohnungsneubau (§ 7b EStG) in Höhe von 5% pro Jahr für die ersten vier Jahre in Anspruch nehmen. Das bedeutet für die ersten vier Jahre eine jährliche Sonderabschreibung von 50.000 Euro, was zusammen 200.000 Euro ausmacht.

Diese Ersparnis kann Herrn Müller beispielsweise helfen, die laufenden Kosten für das Gebäude zu decken oder weitere Investitionen in andere Immobilienprojekte zu tätigen.

Fazit

Die Sonderabschreibung für Mietwohnungsneubau (§ 7b EStG) ist ein wesentlicher Bestandteil der deutschen Steuerpolitik, die darauf abzielt, den Wohnungsbau zu fördern und Beteiligten erhebliche steuerliche Vorteile zu gewähren. Durch die Nutzung dieser Abschreibung haben Investoren die Möglichkeit, steuerliche Entlastungen zu genießen und gleichzeitig zur Schaffung von Wohnraum beizutragen.

Für detailliertere Informationen über die steuerliche Behandlung von Immobilieninvestitionen können Sie auch unseren Artikel zur Immobilienverkäufen durch GmbHs lesen oder sich über die Einkommensteuer informieren.

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