Unternehmensnachfolge strukturieren: Steuerfreibeträge optimal nutzen
Die richtige Planung der Unternehmensnachfolge ist entscheidend, um das Erbe eines Unternehmens steuerlich optimal zu übergeben. Hierbei spielt die Nutzung von Steuerfreibeträgen eine zentrale Rolle, da sie erhebliche finanzielle Vorteile bieten können. Sowohl Unternehmer als auch Investoren sollten die vielfältigen Möglichkeiten und Strategien kennen, um den maximalen Nutzen aus den bestehenden Regelungen zu ziehen. Eine sorgfältige Vorplanung kann nicht nur Steuern sparen, sondern auch Liquiditätsengpässe vermeiden und die Unternehmenssubstanz langfristig stärken.
Was ist eine Unternehmensnachfolge?
Die Unternehmensnachfolge bezeichnet den Prozess, bei dem die Leitung und das Eigentum eines Unternehmens auf den nächsten Eigentümer übertragen werden. Dabei können verschiedene Formen des Übergangs zum Einsatz kommen, beispielsweise die familieninterne Weitergabe, der Verkauf an Dritte oder die Übertragung an Mitarbeiter (Mitarbeiterbeteiligung). Dieser komplexe Prozess erfordert sorgfältige Planung und Überlegungen, insbesondere im Hinblick auf steuerliche Auswirkungen und rechtliche Rahmenbedingungen. Neben der Sicherung des Fortbestands des Unternehmens ist es von Bedeutung, die Steuerlast zu minimieren und Liquidität zu erhalten. Erfolgreiche Nachfolgelösungen müssen sowohl wirtschaftliche als auch persönliche Ziele der Beteiligten berücksichtigen.
Warum sind Steuerfreibeträge wichtig?

Der Einsatz von Steuerfreibeträgen ermöglicht es Nachfolgern, den steuerlichen Aufwand bei der Übernahme eines Unternehmens erheblich zu reduzieren. Diese Freibeträge können je nach spezifischen Bedingungen variieren und sind häufig an Fristen, Eigenanteile und Fortführungsklauseln geknüpft. Es ist daher wichtig, sich frühzeitig über die geltenden steuerlichen Vorschriften, wie das Erbschaftsteuer- und Schenkungsteuergesetz (ErbStG), zu informieren. Im Rahmen der Unternehmenskaufstrukturierung können Steuerfreibeträge erhebliche finanzielle Erleichterungen bieten und so den Übergang eines Unternehmens kosteneffizient gestalten. Diese Vorteile bestehen unter anderem in der zeitlich gestreckten Nutzung von Freibeträgen, der Anwendung spezieller Bewertungsverfahren und der Möglichkeit, private Entnahmen in den ersten Jahren der Übergabe zu reduzieren.
Strategien zur optimalen Nutzung der Steuerfreibeträge
- Frühzeitige Planung: Eine strategische Planung beginnt idealerweise Jahre vor der tatsächlichen Übergabe. So können geplante Schenkungen oder Teilübertragungen in mehreren Tranchen erfolgen, um die Freibeträge alle zehn Jahre erneut auszuschöpfen. Durch regelmäßige Teilübertragungen lassen sich insoweit wiederholt Freibeträge in Höhe von aktuell 400.000 Euro für Lebenspartner sowie 200.000 Euro für Kinder nutzen, was über Jahrzehnte hinweg zu einer erheblichen Steuerersparnis führt.
- Nutzung familiärer Freibeträge: Durch geschickte Aufteilung der Unternehmensanteile unter mehreren Familienmitgliedern lassen sich Freibeträge mehrfach ausschöpfen. Beispielsweise können neben Ehegatten auch gemeinsame Kinder, Enkelkinder oder Pflegekinder als Begünstigte einbezogen werden. Wichtig ist dabei, klare Vereinbarungen zu treffen, um Konflikte zu vermeiden und die gewünschte Einflussnahme der Altgesellschafter auf strategische Entscheidungen weiterhin zu sichern.
- Holdingstruktur: Der Aufbau einer Holdingstruktur kann zusätzliche Steuervorteile bieten, indem internationale Steuerregelungen genutzt werden. Insbesondere Holdinggesellschaften in steuerlich günstigen Jurisdiktionen ermöglichen es, Dividenden und Veräußerungsgewinne nahezu steuerfrei zu reinvestieren. So lässt sich nicht nur die Steuerlast senken, sondern auch das Risiko einer Unterbesteuerung bei späteren Veräußerungen minimieren.
- Einbeziehung von Stiftungen: Die Gründung einer Stiftung kann eine lohnende Option sein, um Vermögenswerte steueroptimiert zu sichern und den Fortbestand des Unternehmens zu garantieren. Durch eine Familienstiftung lassen sich gleichzeitig karitative und unternehmerische Ziele verfolgen. Spenden an die Stiftung können steuerlich absetzbar sein, und langfristige Zustiftungen reduzieren das steuerpflichtige Betriebsvermögen. Zudem sichert die Stiftung die Unabhängigkeit und Kontinuität der Unternehmensführung über Generationen hinweg.
- Berücksichtigung der Schenkungs- und Erbschaftsteuer: Diese Steuern können signifikant reduziert werden, wenn die Übernahme geschickt im Rahmen von Freibeträgen erfolgt. In vielen Fällen empfiehlt es sich, begünstigte Bewertungsverfahren nach § 13a/13b ErbStG anzuwenden, um das Betriebsvermögen niedriger anzusetzen. Voraussetzung hierfür ist unter anderem eine Fortführung des Unternehmens für mindestens fünf Jahre sowie eine Mindestlohnsumme und bestimmte Personalzahlen. Wer diese Auflagen erfüllt, kann unter Umständen 85 bis 100 Prozent des Betriebsvermögens steuerfrei übertragen.
Herausforderungen bei der Unternehmensnachfolge

Trotz der Vorteile ist die Unternehmensnachfolge oft mit Herausforderungen verbunden. Jedes Unternehmen ist einzigartig, und daher kann keine „One-size-fits-all“-Lösung angeboten werden. Wichtige Faktoren sind die Liquiditätsplanung, um Zahlungen an das Finanzamt und Rückstellungen für etwaige Steuerstundungen leisten zu können. Ebenso essenziell ist die Absicherung der Unternehmenssubstanz gegen wirtschaftliche Risiken und die Sicherstellung der Fortführung durch fähige Nachfolger. Pensionsmodelle können zudem integriert werden, um sowohl dem Unternehmer als auch den Nachfolgern steuerlich entgegenzukommen. So lassen sich zum Beispiel unverfallbare Ruhegehaltsansprüche schaffen, die finanziell abgesichert sind und im Erbfall nicht dem Zugriff der Gläubiger unterliegen.
Beratung und Unterstützung in der Unternehmensnachfolge
Eine professionelle Beratung ist bei der Planung und Durchführung der Unternehmensnachfolge unerlässlich. Steuerberater und juristische Experten können helfen, einen maßgeschneiderten Plan zu entwickeln, der individuell auf die Bedürfnisse des Unternehmens und der Nachfolger abgestimmt ist. Dabei sollten neben steuerlichen Aspekten auch gesellschaftsrechtliche, arbeitsrechtliche und betriebswirtschaftliche Fragestellungen geklärt werden. Mit einer durchdachten Planung kann der Übergang reibungslos und strategisch vorteilhaft gestaltet werden, ohne dass kurzfristige Liquiditätsengpässe entstehen oder unternehmerische Risiken übersehen werden.
Indem sie ihre Unternehmensnachfolge strategisch strukturieren, können Unternehmer sicherstellen, dass ihr Lebenswerk in guten Händen weitergeführt wird. Nutzen Sie die Expertise von Hirsch Consulting, um alle Möglichkeiten zur Steueroptimierung voll auszuschöpfen und langfristige Sicherheit für Ihr Unternehmen zu gewährleisten. Steuervorteile der Zukunft schon heute erkennen – kontaktieren Sie uns jetzt!