Bewegliche Wirtschaftsgüter (Definition und Bedeutung)

Bewegliche Wirtschaftsgüter: Definition und Bedeutung

Unter dem Begriff bewegliche Wirtschaftsgüter versteht man im steuerlichen Kontext die Vermögenswerte, die nicht fest mit einer Immobilie verbunden sind und sich physisch bewegen lassen. Dazu zählen beispielsweise Maschinen, Fahrzeuge, Möbel und hochwertige Geräte. Diese Güter spielen eine entscheidende Rolle für die Bilanzierung und die Ermittlung von Steuerverpflichtungen für Unternehmen.

Arten der beweglichen Wirtschaftsgüter

Bewegliche Wirtschaftsgüter können in verschiedene Kategorien eingeteilt werden:

  • Maschinen und Anlagen: Diese sind essenziell für die Produktionsabläufe in Industrie und Handwerk.
  • Fahrzeuge: Sie umfassen sowohl Personen- als auch Transportfahrzeuge, die für geschäftliche Zwecke genutzt werden.
  • Büromöbel und -geräte: Dazu zählen Computer, Drucker und Ergonomie-optimierte Büromöbel.

Steuerliche Absetzung von beweglichen Wirtschaftsgütern

Bei der steuerlichen Betrachtung können bewegliche Wirtschaftsgüter auf unterschiedliche Arten abgesetzt werden:

  • Abschreibung: Durch planmäßige Abschreibungen lassen sich die Anschaffungskosten über die Nutzungsdauer verteilen.
  • Sofortabschreibung: Für geringwertige Wirtschaftsgüter (GWG), deren Anschaffungskosten unter einem bestimmten Betrag liegen, kann eine Sofortabschreibung in Anspruch genommen werden.
  • Verlustverrechnung: Im Falle eines Verkaufs können bei der Veräußerung Verluste in Relation zu den Anschaffungskosten verbucht werden.

Bewegliche Wirtschaftsgüter in der Unternehmensbewertung

Die Bewertung von beweglichen Wirtschaftsgütern spielt nicht nur bei der Steuererklärung eine Rolle, sondern auch im Falle von Unternehmensbewertungen. Der Marktwert dieser Güter kann entscheidend zur Festlegung des Unternehmenswerts beitragen. Hierbei werden verschiedene Bewertungsansätze wie das Ertragswertverfahren oder das Vergleichswertverfahren genutzt.

Wichtige gesetzliche Grundlagen

Die steuerliche Behandlung von beweglichen Wirtschaftsgütern kann von den Vorschriften des Einkommensteuergesetzes (EStG) und des Handelsgesetzbuches (HGB) beeinflusst werden. Hierzu gehört auch die Regelung der Abschreibung und des Anschaffungskosten-Prinzips.

Anschauliches Beispiel zum Thema: Bewegliche Wirtschaftsgüter

Ein kleines Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Kinderspielzeug spezialisiert hat, investiert in eine neue Maschine zur Holzverarbeitung. Diese Maschine kostet 50.000 Euro und wird voraussichtlich fünf Jahre lang in Betrieb sein. Jedes Jahr kann das Unternehmen die Anschaffungskosten dieser Maschine über die planmäßige Abschreibung von 10.000 Euro in der Gewinnermittlung berücksichtigen. Darüber hinaus entscheidet sich das Unternehmen, auch einige geringwertige Wirtschaftsgüter, wie Werkzeuge und Computer für insgesamt 2.500 Euro, sofort abzuschreiben, um die Steuerlast im ersten Jahr zu verringern.

Fazit

Bewegliche Wirtschaftsgüter sind für Unternehmen von großer Bedeutung, sowohl aus betriebswirtschaftlicher als auch aus steuerlicher Sicht. Sie bieten Möglichkeiten zur Kostenoptimierung durch Abschreibungen und tragen zur Unternehmensbewertung bei. Unternehmer und Investoren sollten sich intensiv mit den rechtlichen Regelungen und der richtigen steuerlichen Handhabung dieser Wirtschaftsgüter auseinandersetzen, um alle Vorteile effizient nutzen zu können.

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