Geringfügig Beschäftigte (Definition und Bedeutung)

Geringfügig Beschäftigte: Definition und steuerliche Aspekte

Eine geringfügige Beschäftigung, oft auch als “Minijob” bezeichnet, erfreut sich großer Beliebtheit in Deutschland. Sie beschreibt eine Anstellung, bei der das monatliche Einkommen eine bestimmte Grenze nicht übersteigt, die in der Regel bei 520 Euro liegt (Stand 2023). Diese Form der Beschäftigung bietet sowohl Arbeitgebern als auch Arbeitnehmern verschiedene Vorteile, die jedoch auch mit spezifischen steuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen Regelungen verbunden sind.

Was ist eine geringfügige Beschäftigung?

Geringfügig Beschäftigte sind Arbeitnehmer, deren tägliche oder wöchentliche Arbeitszeit so gering ist, dass sie bestimmten gesetzlichen Regelungen unterliegen. Diese Art der Beschäftigung ist besonders im Einzelhandel, in der Gastronomie und im Dienstleistungssektor verbreitet. Ein typisches Beispiel ist die Aushilfe in einem Café oder im Einzelhandel, wo die Arbeitnehmer in flexiblen Zeiträumen arbeiten können.

Steuerliche Behandlung von geringfügig Beschäftigten

Die steuerliche Behandlung von geringfügig Beschäftigten erfolgt nach speziellen Regelungen. Die Lohnsteuer wird in der Regel nicht direkt vom Arbeitnehmer entrichtet. Stattdessen haben Arbeitgeber die Möglichkeit, eine Pauschalsteuer zu zahlen, die in der Regel bei 2% liegt. Diese Pauschalbesteuerung kann für bestimmte Arbeitnehmer Vorteile bringen.

  • Geringfügig Beschäftigte sind von der Sozialversicherungspflicht befreit, wenn sie in einem Minijob tätig sind.
  • Der Arbeitgeber muss jedoch die Pauschalsteuer entrichten und zusätzliche Beiträge zur Unfallversicherung leisten.
  • Auf die geringfügig Beschäftigten kann unter bestimmten Bedingungen auch die gesetzliche Krankenkasse angewendet werden, obwohl sie nicht verpflichtet sind, sich zu versichern.

Vor- und Nachteile der geringfügigen Beschäftigung

Eine geringfügige Beschäftigung bietet sowohl Vorteile als auch Nachteile. Hier sind einige der wichtigsten Punkte:

  • Vorteile:
    • Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung.
    • Keine hohen Abzüge bei Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen.
    • Einfachere Einstellungsbedingungen für Arbeitgeber.
  • Nachteile:
    • Geringe Einkünfte, die oft nicht zum Lebensunterhalt ausreichen.
    • Keine Ansprüche auf bestimmte Sozialleistungen.

Wichtige gesetzliche Rahmenbedingungen

Für geringfügig Beschäftigte gelten spezielle Regelungen, die im Steuergesetz und im Arbeitsrecht verankert sind. Die Regelungen variieren je nach Art der Anstellung (statt nur Minijobs gibt es auch kurzfristige Beschäftigungen), und die Einhaltung dieser Vorgaben ist crucial, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.

Anschauliches Beispiel zum Thema: Geringfügig Beschäftigte

Ein praktische Beispiel zur Veranschaulichung der Situation von geringfügig Beschäftigten ist die Aushilfe Max, der in einem kleinen Café arbeitet. Max ist Student und hat nur am Wochenende Zeit. Im Café verdient er 450 Euro pro Monat, also unterhalb der Grenze für geringfügige Beschäftigung. Da sein Arbeitgeber die pauschale Lohnsteuer entrichtet, bleibt Max’ Einkommen für ihn steuerfrei. Zudem ist Max bei einem Unfall im Café gesetzlich unfallversichert. Diese Beschäftigung ermöglicht es Max, finanzielle Unterstützung während des Studiums zu erhalten, ohne dass er ein hohes steuerliches Risiko eingeht.

Zusammenfassung

Geringfügig Beschäftigte bieten viele Vorteile für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Sie sind eine flexible und steuerlich attraktive Beschäftigungsform, die jedoch auch Herausforderungen mit sich bringen kann. Es ist wichtig, die spezifischen Regelungen zu verstehen, um rechtliche Probleme zu vermeiden und die Vorteile optimal zu nutzen.

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