Krankheitskosten im Steuerrecht: Ein Überblick
Krankheitskosten sind ein wichtiger Aspekt im Steuerrecht, der oft übersehen wird. Sie können in vielen Fällen steuerlich geltend gemacht werden, was für Steuerpflichtige von erheblichem Vorteil sein kann. In diesem Artikel erfahren Sie, was Krankheitskosten sind, wie Sie diese geltend machen können und welche Fristen dabei zu beachten sind.
Was sind Krankheitskosten?
Krankheitskosten sind alle Ausgaben, die durch eine Krankheit entstehen und die nicht von der Krankenversicherung übernommen werden. Dazu zählen unter anderem:
- Arzt- und Behandlungskosten
- Medikamentenkosten
- Reha-Maßnahmen
- Transportkosten zu Arztterminen
- Besondere Hilfsmittel
Wie können Krankheitskosten steuerlich geltend gemacht werden?
Krankheitskosten können grundsätzlich als außergewöhnliche Belastungen in der Einkommensteuererklärung angesetzt werden. Um diese Kosten abzusetzen, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein:
- Die Kosten müssen notwendige Aufwendungen für die Behandlung einer Krankheit sein.
- Der Steuerpflichtige muss einen zumutbaren Eigenanteil überschreiten, der vom Einkommen abhängt.
- Die krankheitsbedingten Kosten müssen durch entsprechende Nachweise belegt werden.
Welche Nachweise sind erforderlich?
Um Krankheitskosten steuerlich geltend zu machen, sind folgende Nachweise notwendig:
- Quittungen und Rechnungen von Ärzten und Apotheken
- Bescheinigungen von Krankenkassen über nicht erstattete Kosten
- Zusätzliche Bescheinigungen für spezielle Therapien oder Hilfsmittel
Fristen und Abgabemöglichkeiten
Die Frist zur Abgabe der Steuererklärung ist in Deutschland in der Regel der 31. Juli des Folgejahres. Bei einer freiwilligen Steuererklärung kann diese Frist sogar bis zu vier Jahre betragen. Um Krankheitskosten steuerlich geltend zu machen, sollten Sie alle relevanten Unterlagen sorgfältig aufbewahren und bereitstellen.
Wann lohnt sich der Abzug von Krankheitskosten?
Der Abzug von Krankheitskosten lohnt sich besonders, wenn die entstandenen Kosten einen signifikanten Betrag überschreiten und der Eigenanteil deutlich übersteigt. Daher ist es ratsam, sich im Vorfeld über mögliche Ausgaben und deren steuerliche Relevanz zu informieren.
Anschauliches Beispiel zum Thema: Krankheitskosten
Stellen Sie sich vor, Herr Müller leidet an einer chronischen Krankheit, die regelmäßige Arztbesuche und spezielle Medikamente erforderlich macht. Im Jahr hat er insgesamt 2.000 Euro an Kosten für Behandlungen, Medikamente und Therapien ausgegeben, wovon seine Krankenkasse nur 1.200 Euro erstattet. Der Eigenanteil, den er tragen muss, beträgt aufgrund seines Einkommens 1.200 Euro. In diesem Fall kann er die zusätzlichen Krankheitskosten in Höhe von 800 Euro (2.000 Euro – 1.200 Euro Erstattung) als außergewöhnliche Belastungen ansetzen.
Fazit
Krankheitskosten sind ein relevanter Bestandteil in der Steuererklärung und können zu erheblichen Steuervergünstigungen führen. Durch die genaue Dokumentation der Ausgaben und das rechtzeitige Einreichen der Steuererklärung können Steuerpflichtige von diesen Vorteilen profitieren. Bei Unsicherheiten empfiehlt es sich, einen Steuerberater zu konsultieren, um alle Möglichkeiten optimal auszuschöpfen.
Für weiterführende Informationen zu steuerlichen Themen im Zusammenhang mit Gesundheitsaufwendungen informieren Sie sich auch über Steuerabzugsverfahren sowie Werbungskosten.