Säumniszuschlag (Definition und Bedeutung)

Was ist ein Säumniszuschlag?

Der Säumniszuschlag ist eine zusätzliche Gebühr, die von der Finanzverwaltung auferlegt wird, wenn Steuerpflichtige ihre steuerlichen Verpflichtungen nicht fristgerecht erfüllen. Dies betrifft in der Regel die Steueranmeldungen oder die Steuererklärung. Ein Säumniszuschlag soll als Anreiz dienen, die Abgabefristen einzuhalten und rechtzeitig zu zahlen.

Wann wird ein Säumniszuschlag fällig?

Ein Säumniszuschlag wird fällig, wenn eine Steuererklärung oder Steueranmeldung nach Ablauf der festgelegten Frist eingereicht wird. Die Höhe des Säumniszuschlags ist in den jeweiligen Steuergesetzen geregelt und kann je nach Land unterschiedlich ausfallen. In Deutschland wird zum Beispiel ein Prozent des ausstehenden Betrags pro Monat erfasst, gebildet auf die Steuerschuld, jedoch maximal auf eine Höhe von 10 % der geschuldeten Steuer.

Diegesetzlichen Grundlagen des Säumniszuschlags

Die rechtlichen Grundlagen für den Säumniszuschlag finden sich im Abgabenordnung. § 240 der Abgabenordnung besagt, dass u. a. für Verspätungszuschläge keine Nachsicht gegeben werden kann, wenn eine Rückzahlung aufgrund von Versäumnis erfolgt. Dies kann in der Praxis dazu führen, dass Steuerpflichtige durch PP-Paragraphen bestraft werden.

Wer ist von dem Säumniszuschlag betroffen?

  • Einzelunternehmer und Freiberufler
  • Gesellschaften, die Steuererklärungen abgeben müssen
  • Privatpersonen, die Einkommensteuererklärungen einreichen

Wie kann man einen Säumniszuschlag vermeiden?

Um einen Säumniszuschlag zu vermeiden, sollten Steuerpflichtige folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Fristgerechte Einreichung der Steuererklärungen und -anmeldungen
  • Pünktliche Zahlung der festgesetzten Steuern
  • Frühzeitige Kommunikation mit dem Finanzamt, falls absehbar ist, dass Fristen nicht eingehalten werden können

Säumniszuschlag bei der Körperschaftsteuer

Bei Körperschaften ist es besonders wichtig, die Fristen einzuhalten. Verzögerungen bei der Einreichung der Körperschaftsteuererklärung können schnell zu einem Säumniszuschlag führen. Unternehmen sollten sich daher gut organisieren und gegebenenfalls externe Unterstützung in Anspruch nehmen, z. B. durch einen Steuerberater.

Das Verfahren bei einem unberechtigten Säumniszuschlag

Steuerpflichtige haben das Recht, gegen einen Säumniszuschlag Einspruch zu erheben, wenn sie der Ansicht sind, dass dieser unrechtmäßig auferlegt wurde. In solchen Fällen ist es ratsam, alle relevanten Dokumente und Nachweise zusammenzustellen, um die eigene Position zu untermauern.

Anschauliches Beispiel zum Thema: Säumniszuschlag

Stellen Sie sich vor, ein Unternehmer ist verpflichtet, seine Umsatzsteuererklärung bis zum 31. Mai einzureichen. Aufgrund von unerwarteten Umständen, wie einer Krankheit, kann er den Termin jedoch nicht einhalten. Er reicht die Erklärung erst am 15. Juni ein. Für die verspätete Abgabe wird das Finanzamt einen Säumniszuschlag von 1 % auf die fällige Steuer, die 1.500 Euro beträgt, berechnen. Das bedeutet, dass für die 15 Tage Verspätung 15 Euro fällig werden, wodurch sich die Gesamtverpflichtung auf 1.515 Euro erhöht.

Fazit

Der Säumniszuschlag ist eine ernsthafte Angelegenheit, die vor allem für Unternehmen und Selbstständige eine finanzielle Belastung darstellen kann. Um einen Säumniszuschlag zu vermeiden, ist es wichtig, Fristen im Blick zu behalten und rechtzeitig zu handeln. Bei Unsicherheiten oder finanziellen Schwierigkeiten kann der Kontakt zu einem Steuerberater hilfreich sein, um geeignete Lösungen zu finden.

War dieser Artikel hilfreich?

1 Person fand diesen Artikel hilfreich.

Beitrag teilen

Inhaltsübersicht

News

a large white building with a garden and a driveway
Familienvermögen strategisch sichern: Stiftung vs. Schenkung
©unsplash.com-6863323/
Rücklagen steueroptimiert bilden: Diese Methoden nutzen Unternehmen
©pexels.com-1470502/
Wohnsitzverlagerung nach Dubai: Steuerliche Spielräume für Unternehmer